061 - Schwangerschaftsabbruch: Lisa-Marie´s Weg nach der Diagnose Trisomie 13

Shownotes

In dieser Podcastfolge teile ich wieder einen Erfahrungsbericht mit Dir. Es wird um das Thema Schwangerschaft weitertragen oder beenden aufgrund einer pränatalen Diagnose gehen. Diagnosen, die Eltern vor so eine Entscheidung stellen, bedeuten für das Kind i.d.R. eine Lebensverkürzung und/oder eine Lebensbeeinträchtigung.

So auch in Lisa's Situation, die in der 21. SSW war als sie gemeinsam mit ihrem Mann den alles verändernden Befund „Trisomie 13" bekam. Wir sprechen darüber warum es in ihrer Situation relevant war innerhalb von 5 Tagen eine Entscheidung zu treffen: Schwangerschaft weitertragen oder beenden?

Lisa erzählt sehr ehrlich sowie gleichzeitig einfühlsam, welche Gedanken sie und ihr Mann damals bewegt haben, was ihnen Orientierung gegeben hat, um eine Entscheidung treffen zu können und wie sie als Familie ihren Weg gefunden haben.

Außerdem sprechen wir darüber, wie Lisa bzw. sie und ihr Mann ihrem Familien- und Freundeskreis ihre Entscheidung mitgeteilt haben und wie die Reaktionen darauf waren.

Meine Bitte an Dich, höre Dir die Folge zu einem Zeitpunkt an, wo Du Dich bereit für dieses Thema fühlst.

P.S.: Wenn Du Dich bei diesem Thema persönlich angesprochen fühlst, weil Du selbst einen Schwangerschaftsabbruch hattest, dann möchte ich Dich gern ermutigen Unterstützung anzunehmen - sei es in Form von Rückbildung und/oder Trauerbegleitung. Denn die Frage erreicht mich tatsächlich recht häufig, dass ich von besagten Frauen gefragt werde, ob sie an meinen Kursen teilnehmen DÜRFEN. Mir ist wichtig, dass Du Dir selbst Deine Trauer nicht absprichst und auch von Außen nicht absprechen lässt. Und bzgl. der Rückbildung - Du warst schwanger. Daher auch hier der Zuspruch an Dich, gut für Dich zu sorgen. In meinen Kursen bist Du willkommen!

Deine Daniela

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Musik: Die Interpretation des Mantras „Om Namah Shivaya". Danke dafür, liebe Sophia. IG @sophiakatschinski

Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen beim Podcast "Plötzlich Sterlen Mama".

00:00:17: Mehr Wissen, weniger Unmacht, offener Reden und weniger Alleinsein.

00:00:23: Dein Podcast rund um das Thema "Kleine und stille Geburt" in unserer Gesellschaft,

00:00:29: aber auch mit Tee und Yogamatte. Mein Name ist Daniela Mund und ich spreche in

00:00:35: diesem Podcast aus meiner Perspektive als Jogalehrerin für Schwangerschaft und Rückbildung.

00:00:42: Liebe Lisa, ich begrüße dich ganz herzlich heute bei mir hier im Podcast. Danke, dass

00:01:00: du heute zu Gast bist und mit uns über deine Geschichte sprechen wirst.

00:01:05: Sehr gerne, liebe Daniela.

00:01:06: Ja, bevor wir gemeinsam in das Gespräch gehen, möchte ich heute vorab noch einen Hinweis an

00:01:14: die Zuhörerinnen und Zuhörer aussprechen. Das heutige Thema wird emotional kein leichtes sein,

00:01:22: denn es wird heute um das Thema "Gehen, weiter tragen oder Schwangerschaft beenden" nach einer

00:01:28: Prenataldiagnose, und zwar aus Sicht der werdenden Mama bzw. Eltern. Daher meine Bitte an dich,

00:01:37: wenn du gerade zuhörst, hör dir die Folge zu einem Zeitpunkt an, wo du dich bereit für

00:01:43: dieses Thema fühlst und dich im besten Fall auch an einen ruhigen Ort zurückziehen kannst.

00:01:49: Lisa, ich möchte gern an den Punkt einsteigen, als ihr zur Prenataldiagnostik gegangen seid

00:01:57: und dann den alles Verändernden befunden bekommen habt. Das war in der 21. Schwangerschaftswache,

00:02:05: richtig? Genau, ja. Erzähl doch gerne mal, wie du dich an die damalige Situation noch erinnern

00:02:13: kannst und ja, das, was du gerne mit uns teilen möchtest. Ja, sehr gerne. Das war in Anführungsstrichen

00:02:23: ein ganz normaler Tag im Laufe dieser Schwangerschaft, die sonst keine wirklichen Besonderheiten,

00:02:30: sozusagen bis dahin hervorgebracht hatte. Wir hatten das Auto gepackt, wir wollten in der Woche

00:02:36: drauf in den Urlaub fahren und wir hatten bei dieser 20. 20. Woche Untersuchung bei der Frauenärztin

00:02:42: lediglich den Hinweis bekommen, wir sollten uns nochmal die Nieren unseres Sohnes anschauen lassen,

00:02:49: weil sie da Hinweise auf ein Nierenstau sieht. Aber ansonsten, wir müssten uns keine Sorgen machen,

00:02:55: es wäre auch okay, wenn wir das erst nach dem Urlaub kontrollieren lassen würden.

00:02:59: Ich glaube, ich weiß nicht, ob es Intuition oder einfach meine Art ist, dass ich so was nicht

00:03:08: gut aussitzen kann. Also ich hätte jetzt nicht vier Wochen warten können und dementsprechend

00:03:12: hatte ich dann noch für diesen Freitag den Termin vereinbart, in der Praxis, in der auch mein Mann

00:03:17: während Corona mitgehen durfte zu dieser Untersuchung. Es war quasi auch sein erstes Mal,

00:03:22: seinen Sohn im Ultraschallbild live und nicht nur mit Fotos zu sehen. Und genau, wir sind eben mit dem

00:03:31: Wissen hingefahren, es ist ja eigentlich alles okay, wir müssen sozusagen nur noch einmal bestätigen

00:03:35: lassen von dem Experten. Wir sind dann mit dem Frühling mit dem Rad hingefahren, hier in Hamburg

00:03:42: und ja, es war alles so locker irgendwie. Und sind dann oben in die Praxis gefahren, haben

00:03:51: eigentlich auch noch gewitzelt, es war so halt so unbeschwert irgendwie, bis wir dann wirklich

00:03:55: auch da in den Raum gekommen sind, bei einer super netten Prenataldiagnostikerin, da auf der Liege

00:04:01: lagen. Und ich sag mal, es war dann so ein bisschen wie im Film. Sie hat halt angefangen, natürlich,

00:04:08: ihr Auftrag war laut Überweisungsschein, die Nieren zu untersuchen, das hatte sie dann auch

00:04:12: gemacht und dann sagte sie, ja, wundern sie sich nicht, wenn sie halt einmal hier liegen, dann

00:04:16: muss ich sozusagen auch das gesamte Kind anschauen. Und auch da dachten wir ja, ein bisschen Babykino,

00:04:23: das erste Mal. Mein Mann war ganz fasziniert, wir hatten ein paar Tage vorher auch erst herausgefunden,

00:04:28: dass es ein Junge wird. Und ich kann dir nicht sagen, es fühlte sich an wie Stunden, dass sie den

00:04:38: Bauch halt immer wieder von rechts links untersucht hat, wieder auf den Kopf geschallt, auf Herz,

00:04:43: wieder auf die Nieren. Also es war wirklich in Anführungsstrichen länger als normal. Ich hatte

00:04:48: jetzt nur den Vergleich mit meinem ersten Kind, aber da war diese Untersuchung weniger dramatisch,

00:04:54: sage ich jetzt mal. Und ich fand sie zu ruhig irgendwie, die Ärztin, aber sehr besonnen. Also

00:05:00: es hat mir in dem Moment gut getan, dass sie sozusagen erst ihre Untersuchung macht. Und

00:05:06: gleichzeitig erinnere ich mich, wie ich die Hand meines Mannes förmlich zerquetscht habe, sage

00:05:11: ich mal, weil ich gemerkt habe, irgendwas ist anders. Also irgendwas wird sie uns gleich sagen. Ich

00:05:16: weiß sozusagen, wenn man nicht weiß. Und ich konnte es jetzt auf dem Bild auch nicht direkt erkennen.

00:05:21: Dann hatte sie noch diesen Doppler angeschaltet, um das Herz noch genauer zu untersuchen und irgendwann,

00:05:27: nachdem weiß ich nicht, sechsten, siebten Mal hin und her, von Kopf zu Herz, Kopf zu Herz, legte sie

00:05:33: halt den Ultraschall Kopf zur Seite. Und genau, atmete genauso durch wie ich jetzt, um dann

00:05:40: irgendwie uns zu sagen, ja im besten Fall hat ihr Sohn leider einen ganz, ganz schweren Herzfehler.

00:05:47: Um, und dann sitzt du da und denkst, ich, wir, mein Kind, das kann jetzt hier irgendwie grad nicht

00:05:56: stimmen. Das muss, das ist falsch, das kann so nicht sein. Wir sind nur gekommen, um zu hören,

00:06:02: dass die Nieren doch okay sind. Und bis das so durchsick hat, verschwammt, dann irgendwie gefühlt

00:06:08: auch alle Wörter, die sie sonst so sagte. Das einzige, woran ich mich dann noch aktiv wirklich

00:06:13: erinnern kann, ist, dass sie so zu sagen, sagt, okay, bestenfalls ist es wirklich nur das Herz.

00:06:19: Und zwar eine, das nennt man TGA-Transposition der großen Arterien oder Gefäße, da ist quasi

00:06:28: das Herz falsch vom Angestossen. Würde beim Umkehrschluss bedeuten, wenn du das nicht weißt oder

00:06:33: nicht entsprechend darauf vorbereitet bist bei einer Geburt, dass das Kind quasi erstickt.

00:06:37: Und weil halt der, der Blubreislauf dann nicht mit, mit sauerstoffreichen Blut eben gefühlt wird.

00:06:45: Und ja, das habe ich noch gehört und dann haben mein Mann und die Prenataldiagnostikerin noch,

00:06:53: noch besprochen, so im Sinne von kann das noch ein Fehler sein, ist es, kann man das noch

00:07:01: ausschließen, nur wenn man es noch fünfmal untersucht, so ungefähr. Und da war sie sehr,

00:07:04: sehr, sehr deutlich und hat gesagt, das, was ich hier sehe, ist sozusagen da. Und sie würde uns raten,

00:07:11: noch eine Fruchtwasser-Punktion zu machen, um eben weitere Indikationen auszuschließen oder halt

00:07:18: zu bestätigen. Und dann hatte sie uns, um uns da auch nicht unter Druck zu setzen, eben auch noch mal

00:07:25: die Möglichkeit gegeben, dass wir beide alleine darüber sprechen, hat uns in einen Nebenraum

00:07:29: gebracht, wo wir in ruhe Zeit hatten. Und ich erinnere mich nicht mehr an viel, außer dass ich

00:07:36: einfach furchtbar geweint habe und gesagt habe, okay, er stirbt. Das ist, das ist das Ende, er stirbt.

00:07:44: So. Und das war auch wirklich ab dem Moment irgendwie, ja, für mich schwierig, einfach da noch,

00:07:52: also, einen klaren Kopf zu behalten, überhaupt solche Entscheidungen zu treffen.

00:07:57: Es führte sich in dem Moment einfach alles an, so ich habe doch jetzt eh keine Chance mehr. Ich

00:08:01: muss das ja jetzt machen in dem Sinne. Also, mich dem hingeben, was da jetzt gerade mich so überrollt.

00:08:07: Und dann sind wir mit der Entscheidung, die Fruchtwasser-Punktion auf jeden Fall zu machen,

00:08:13: wieder rüber. Sie hat sich auch super viel Zeit genommen. Also, es war richtig, ja, dafür in

00:08:20: dem Sinne schön, wie sie uns da auch aufgenommen hat. Und es war, sie gesagt, ein freitag Nachmittag

00:08:25: überhaupt nicht selbstverständlich, dass man da irgendwie noch so aufgenommen und betreut wird.

00:08:31: Dann ging es weiter um die Frage, okay, sie würde organisieren, dass wir einen Termin mit

00:08:39: einem Herzspezialisten bekommen schon in der nächsten Woche. Also, es ist alles sehr, sehr,

00:08:42: sehr schnell sozusagen, um aber auch für diese Schwere einfach gewappnet zu sein und

00:08:48: alles auf dem Tisch zu haben, was man halt für die weiteren Wochen so braucht, um

00:08:53: weiter zu tragen oder aber auch zu sagen, eben, wir brechen die Schwangerschaft ab, was in dem

00:08:58: Moment aber noch überhaupt nicht im Raum stand. Sondern das war wirklich erstmal einfach nur,

00:09:02: okay, bestenfalls, dieses, dieser Herzfehler, der lässt sich auch nicht wegmessen. Den wird

00:09:08: auch in Experten sehen, das war sozusagen das, womit wir da rausgegangen sind. Und gehen wieder auf

00:09:17: diese Straße, auf einmal ist nichts mehr unbeschwert, nichts mehr normal. Du siehst deine Fahrräder

00:09:22: da stehen und fragst dich, wie konnte von einer Stunde das Leben noch so sein? Und jetzt ist es so.

00:09:28: Und es war schon echt, echt, das war zu viel. Das war wirklich so krass und

00:09:36: ja, wie ich da halt in diesem Raum saß und gesagt habe, jetzt ist es vorbei, jetzt ist alles

00:09:41: anders. Und das war wirklich so dieses Gefühl, als hätte sich da die Lebensur gefühlt, einmal

00:09:46: irgendwie umgedreht. Ja, also, ja, nachvollziehbar, dieses Gefühl, so wie du das jetzt auch

00:09:55: beschreibst und ja auch bildlich so beschreibst, wie es euch ging, wie die Situation war. Und

00:10:07: ich habe jetzt rausgehört, dass sie sich quasi bemüht hat, schnell andere Termine zu machen,

00:10:13: damit ihr möglichst schnell umfassende Informationen zur Verfügung habt, um dann in Ruhe

00:10:21: drüber nachdenken zu können, wie es weitergehen kann. Ja, genau. Und vor allem erst mal wirklich

00:10:27: einfach der Gedanke, okay, wie kann man diesem Baby bestenfalls helfen, weil auch in so einem Fall

00:10:34: oft eine frühere Geburt ansteht. Ich meine, gut, da war ich erst in der 21. Woche, aber nichts

00:10:39: destotrotz ist es gerade bei auch bei solchen Herzfehlern wird es oft angeraten, dann einfach nicht

00:10:46: bis zum Ende der Schwangerschaft zum Beispiel zu warten oder ganz früh eine Betreuung zu gehen.

00:10:50: Und da hat sie einfach ihr Wissen als sehr, sehr erfahrene Prenataldiagnostikerin und auch als

00:10:56: Ärztin, die einfach super gut vernetzt ist, hat sie halt einfach sofort versucht mit allem,

00:11:03: was ihr sozusagen zur Verfügung steht, uns eine Basis zu schaffen mit diesen neuen

00:11:09: Tatsachen, vor denen wir da dann einfach standen. Ja, also das klingt ja für diese schwere Situation

00:11:16: erst mal wünschenswert. Das ist ja, also ich habe ja auch schon mit anderen Frauen zu dem Thema

00:11:27: gesprochen, die auch vor dieser Entscheidung standen aufgrund einer Diagnose. Ich meine mich

00:11:35: zu erinnern, dass größtenteils die Frauen sich oder auch die Eltern in dem Moment gut

00:11:41: aufgefangen gefühlt haben und empathisch und sensibel. Aber ja, ich kenn es halt auch aus den

00:11:49: Gesprächen mit Frauen, wo es um kleine Geburten in der Frischwangerschaft geht und da fehlt manchmal

00:11:56: diese Empathie und das Einfüllungsvermögen. Deswegen finde ich es gerade tatsächlich

00:12:02: einfach nur schön zu hören, dass es bei euch anders war und wie du sagst, sie sich da sehr

00:12:10: bemüht hat mit ihren Mitteln, mit ihrem Wissen, ihrem Netzwerk, eine Basis für euch zu schaffen mit

00:12:16: den neuen Tatsachen. Das finde ich, hast du gerade ganz schön. Das hat sich auch definitiv so angefühlt

00:12:22: und gleichzeitig trotzdem gehst du an einem Freitag Nachmittag aus einer Praxis raus und weißt

00:12:28: ganz genau bis Montag spätestens bist du komplett auf dich allein gestellt mit deinem ganzen Gedanken,

00:12:36: deinen Gefühlen, dieser Diagnose, allen Verdachtsfällen, die da drauf folgen und ich glaube, das kennst

00:12:43: du dann selber auch, wenn man irgendwie dann anfängt, selbst Nachforschung anzustellen und kann

00:12:49: sie sozusagen dann auch nicht nochmal besprechen. Das Wochenende war schon krass. Also auf jeden Fall,

00:12:55: die Betreuung war super, super gut und da kann ich auch nichts anderes erwarten, da jetzt am Wochenende

00:13:00: einen Kontakt zu bekommen. Gleichzeitig war es aber einfach wahnsinnig schwer mit diesem Teilwissen sozusagen

00:13:07: in Tage der Ungewissheit zu starten, bis wir dann auch das Ergebnis eben der Fruchtwasserfektion bekommen.

00:13:13: Lisa, wie viel Zeit ist dann vergangen vom Zeitpunkt dieses Freitags bis ihr für euch eine Entscheidung

00:13:28: getroffen hattet und wurdet ihr während dieser Zeit irgendwie beraten oder begleitet, um euch

00:13:40: darin zu unterstützen, eine Entscheidung treffen zu können. Also da, ich sehe da immer so verschiedene

00:13:47: Punkte, also da hast du als Mutter ein Gefühl, eine Meinung, eine Ansicht und der Vater für

00:13:54: sich auch und dann ist ja das Wichtige als Paar gemeinsam zu einer einheitlichen Entscheidung

00:14:05: zu kommen oder zu einer Einigung zu kommen, weil es gibt an der Stelle leider keinen Kompromiss.

00:14:11: Ja, sagt doch gerne mal, wie viel Zeit zwischen der Diagnosestellung und dem Tag, wo ihr gesagt

00:14:20: hattet, okay, jetzt sind wir wirklich auch gemeinsam entschieden, wie viel Zeit dazwischen lag und

00:14:25: ob ihr da irgendwie beratend unterstützt wurdet. Zuerst stand ja sozusagen das Thema Abbruch noch

00:14:34: überhaupt gar nicht im Raum sozusagen. Es war wirklich erstmal nur dieses okay, wir müssen auf

00:14:39: jeden Fall jetzt damit leben, dass unser Kind ein Herzfehler hat. Das bedeutet eine Veränderung

00:14:44: im jetzt noch in der Schwangerschaft, das bedeutet eine Veränderung für eine Geburt, für danach ganz

00:14:49: viel Krankenhausaufenthalt mit noch einen zweijährigen Kind zu Hause. Das war sozusagen das,

00:14:53: wie wir ins Wochenende entlassen wurden. Das fühlte sich in Anflussstrichen nach zu viel Zeit

00:15:01: erstmal an. Zu wenig Infos, weil wir eben noch gar nicht mit diesem Herzspezialisten und so was

00:15:06: besprechen konnten. Also es war das, was ich meinte dieses Wochenende fühlte, sich an, als wäre

00:15:09: das ein Jahr lang gefühlt. Also gleichzeitig war in unseren Köpfen schon, natürlich läuft erst

00:15:20: mal dann ein Szenario ab. Du weißt, du hast ein schwerkrankes Kind. Du hast nicht nur gewisse

00:15:27: Bilder, sondern wir als Familien auch sehr viel Erfahrung mit schwerkranken Personen.

00:15:32: Der Bruder meines Mannes war selber pflegebedürftig. Also wir wissen, was das bedeutet sozusagen.

00:15:39: Und das läuft dann in unterschiedlichen Filmen, lief das in unseren Köpfen ab. Was bedeutet das in

00:15:46: jede Richtung? Aber das waren sozusagen noch Gedanken ohne Ziel, Gedanken ohne eine Entscheidung

00:15:52: treffen zu müssen oder zu wollen oder zu können überhaupt, weil uns ehrlich gesagt noch ganz,

00:15:57: ganz viele Informationen fehlten. Um noch ein bisschen vorzugreifen, was wir jetzt allererstes

00:16:02: gemacht haben, wir haben abends dann meine Schwester dann auf meinen oder auf unseren großen Sohn

00:16:07: aufgepasst. Groß, der war zwei. Und wir sind erstmal auf eine Bank hier an der Alster und haben

00:16:15: unserem Kind erstmal Namen gegeben. Weil wir gesagt haben, wir können überhaupt nicht über das

00:16:19: Kind sprechen, bevor es nicht überhaupt das Recht hat, die Person zu sein, die es ist sozusagen.

00:16:26: Wir hatten ein paar Tage vorher erfahren, es wird ein Junge, noch keine Zeit gehabt, irgendwie darüber

00:16:31: gescheit nachzudenken, diese Namensliste durchzugehen und haben erstmal einfach beschlossen,

00:16:36: er wird Paul heißen und dann können wir alles weitere besprechen. Aber irgendwie das war erstmal so

00:16:41: dieser, das war für uns ein ganz, ganz, ganz wichtiger emotionaler Schritt sozusagen auch und

00:16:46: nicht über das Baby oder etwas zu reden, sondern wirklich über ihn als Menschen irgendwie, der

00:16:53: er war ist und auch geworden wäre sozusagen. Und ich sag mal, der Zeitpunkt, der dann alles

00:17:05: verändert hat, war dann tatsächlich der Anruf aus dem Genlabor, der war nicht sonderlich empathisch,

00:17:10: sagen wir das mal so, im Vergleich zu der restlichen Betreuung, da kam wirklich ein Anruf,

00:17:15: ja guten Tag Frockville, die Tests haben übrigens ergeben, also das ist jetzt mit der

00:17:21: Schnelltest, wir müssen die Ergebnisse natürlich dann noch abwarten, die kommen aber erst in sechs

00:17:25: Wochen, es ist Trisomie 13. Schönen Tag, tschüss. Ich konnte noch rufen, stopp, legen sie nicht auf,

00:17:34: weil ich erstmal fassungslos natürlich von der Nachricht war, aber auch von der Art der

00:17:40: Überbringung. Ich war mir nicht im Klaren, ob sie wusste, dass ich die betroffene Person bin

00:17:45: oder ob ich irgendwer aus der Praxis bin und konnte dann gerade irgendwie noch völlig sprachlos

00:17:54: mit ihr vereinbaren, dass sie doch bitte unser Prinataldiagnostikieren sagt und sofort anzurufen,

00:17:59: wenn sie irgendwie heute ein paar Minuten Zeit hat, zwar Montag, Nachmittag oder so. Und dazu

00:18:08: brach dann eigentlich noch mehr, da wurde es dann wieder umgedreht, dieses, ich sag mal, das Urenglas,

00:18:13: was ich vorhin meinte, irgendwie gefühlt noch einmal komplett wieder in eine andere Richtung

00:18:17: durchgeschüttelt. Und sie rief dann auch relativ schnell zurück, also unsere Prinataldiagnostikerinnen,

00:18:24: unseren großen Sohn mussten wir sozusagen wieder einmal woanders unterbringen, damit wir überhaupt

00:18:30: Zeit haben, das in Ruhe zu führen, dieses Gespräch zu, ja, einfach unfassbar traurig zu sein, völlig

00:18:38: verloren. Das machst du nicht, wenn da neben dir ein Zweijähriger sitzt. Und dann hat sie angerufen,

00:18:45: genau, und hat uns quasi erstmal einfach die Diagnose erklärt. Was bedeutet Trisomie 13?

00:18:50: Weil ich meine, wir haben einen Blick auf die Trisomie an sich, die wir sehen, die wir kennen,

00:18:56: ist halt die Trisomie 21 und bei der 13 handelt es sich halt um eine extrem, extrem lebensverkürzende

00:19:05: Diagnose oder sogar lebensverhinderte sozusagen. Und das war das, was wir halt bei unserem Sohn

00:19:11: gesehen haben, bzw. was sie auch an Diagnosen zusammengebracht hat. Und sie hat ganz lange mit

00:19:23: uns gesprochen. Wir hatten wirklich 1.000 Fragen und durften auch alle stellen. Sie hat uns dann

00:19:29: zusätzlich auch noch gesagt, dass sie eben halt auch schon im Ultraschallbild auch ein verkleinertes,

00:19:37: verkleinertes Gehirnstrukturen gesehen hat und noch andere Hinweise, die sie uns aber am Freitag

00:19:42: einfach aus Respekt uns gegenüber nicht mitgegeben hat, weil sie es nicht belegen konnte sozusagen.

00:19:46: Das fanden wir in dem Moment auch total gut. Da muss jeder selber darüber urteilen. Für uns

00:19:52: war es hilfreich, dass dann sozusagen das Puzzle mit ihr zusammen, mit allen Fakten, mit allen

00:19:58: Ergebnissen sozusagen zusammengelegt wurde. Und dann hat sie nichts verlangt in dem Sinne,

00:20:07: sondern sie hat uns einfach nur wieder angeboten, dass wir uns am nächsten Tag nochmal wieder in

00:20:11: der Praxis treffen könnten. Wir bis dahin einfach versuchen zu überleben sozusagen mit diesen

00:20:18: neuen Wissen. Und überleben ist glaube ich auch das richtige Wort. Und das heißt dann war Freitag

00:20:25: diese Untersuchung, Dienstag drauf waren wir quasi dann wieder in der Praxis und hatten alle

00:20:30: Ergebnisse. Da saßen auch mit der Genetikerin zusammen, mit der Prenataldiagnostikerin,

00:20:36: die, weil du gefragt hast, hatten wir Beratung an sich einfach persönlich super gut dafür geeignet

00:20:45: waren, aber auch glaube ich sehr gut ausgebildet waren in der Betreuung einer solchen völlig

00:20:51: dir unbekannten Situation. Und die auch ganz individuell nur auf uns eingegangen sind. Also es gab

00:20:57: keinen so macht man das oder so ist das. Das einzige, was halt dann uns mitgegeben wurde und das

00:21:03: hatte ich bei meiner leider durchgeführten Internetrecherche am Wochenende auch schon

00:21:07: herausgefunden ist, dass du nur zu einem bestimmten Zeitpunkt noch selbst für dich

00:21:13: entscheiden kannst, ob du so ein Späterbruch durchführen lässt, weil sonst eine sogenannte

00:21:18: Ethikkommission eben mit ins Spiel kommt. Und das fühlte sich für mich für uns als paar

00:21:25: wahnsinnig schrecklich an muss ich sagen. Also zu denken irgendjemand darf über dich entscheiden,

00:21:31: obwohl eigentlich nur du selbst selbst nicht mal dazu in der Lage bist, gefühlt. Also wir fühlten

00:21:37: uns ja zu nichts in der Lage. Wir fühlten uns einfach nur völlig überfordert, total hilflos,

00:21:42: Kontrollverlust. Also da gibt's tausend Wörter, die ich dafür nutze. Das ist weit entfernt von

00:21:47: sicher und entscheidungsfähig sozusagen. Aber das war uns irgendwie klar, okay,

00:21:52: wann auch immer dieses Datum ist. Das müssen wir abklären, aber das ist was, das macht,

00:21:56: was hat was mit uns gemacht auf jeden Fall. Und das Wissen, das kam dann quasi da an dem Tag

00:22:02: auch nochmal auf den Tisch. Ich kann halt Kinder nur per Kaiserschnitt bekommen. So, das war klar.

00:22:08: Das war schon sehr früh in meiner Geschichte klar. Und das hatte natürlich dann auch eine

00:22:15: Bedeutung für weitere Kinder. Weitere Kinderwunsch, nochmal schwanger werden, Risiken einfach,

00:22:20: die man auch gesundheitlich eingeht als Frau, Mutter. Ja, und das haben wir da alles quasi

00:22:29: auf den Tisch gelegt. Und da aber nicht entschieden. Das haben sie auch nicht von uns verlangen. Also

00:22:34: das heißt, wir durften wieder um so viel Zeit nehmen. Wir wussten tatsächlich nur und das war

00:22:39: sozusagen dieser tickende Zeitraum im Hintergrund. Wir hatten bis zu dem Freitag Zeit, der in dieser

00:22:47: Woche. Also Freitaguntersuchung, Freitag letzter Tag, wo wir entscheiden dürfen, was mit uns und

00:22:54: unserem Kind passiert sozusagen. Das war krass. Das war richtig krass, weil wie ich gesagt habe,

00:23:04: du hast in so einer Situation, wir fühlten uns nie dazu bereit mit allem ausgestattet, was wir

00:23:11: wissen müssen, um so eine Entscheidung zu treffen. Und du würdest auch nie in einer Zeit von einer

00:23:16: Woche, von fünf Wochen, von zehn Wochen dein Gefühlskar aus so sortieren können, dass du zu

00:23:20: einer vernünftigen Entscheidung in der Lage bist. Ganz im Gegenteil. Und wir sind dann spazieren

00:23:28: gegangen um diese Praxis herum, haben uns auf eine Parkbank gesetzt, haben wieder alle Karten

00:23:36: sozusagen neu auf den Tisch gelegt, haben Szenarien hin und her überlegt. Und ich kann

00:23:44: dir jetzt hier und heute nicht mehr sagen, was sozusagen diesen Ausschlag gegeben hat. Aber ich

00:23:48: glaube, natürlich ist es dieses Wissen, er wird auf jeden Fall sterben. Wir wollen

00:23:55: es unserem Kind nicht antun, dass sowieso nur für eine sehr, sehr, sehr begrenzte Zeit

00:24:00: lebensfähig wäre, ihn dafür operieren zu lassen. Weil das ohne das wäre es ja sowieso

00:24:06: gar nichts gegangen. Und verlangst du sowas so einem kleinen schwachen Körper ab? Plus das Wissen

00:24:15: um meine Gesundheit. Und all diese Faktoren, keiner hatte mehr Gewicht als der andere. Es ist,

00:24:21: glaube ich, einfach auch super, wie wir beide als Paar funktioniert haben in der Situation,

00:24:27: wie wir miteinander über unsere Ängste sorgen und alle diese ganzen Bedingungen,

00:24:32: die du alle nicht absehen kannst, sprechen konntest, dass wir auf dieser Parkbank,

00:24:36: die ich dir noch heute sagen kann in den Ausblick, alles hat sich eingebrannt,

00:24:41: dass wir zurück in diese Praxis gehen und sagen, okay, dann müssen in Anführungsstrichen wir am

00:24:47: Freitag wohl unser Kind zur Welt bringen. Und das, wo du fünf Tage vorher eigentlich noch

00:24:55: dachtest, du sitzt jetzt irgendwo im schönen Südtirol und schlürst deine Apfelschorle

00:25:00: bei dem schönsten Blick auf die Berge. Und das ist auf einmal dein Leben. Und das war also

00:25:06: wirklich umwerfend. Also das hatte eine Wucht. Also im Endeffekt zu deiner Frage vom Anfang,

00:25:15: wie viel Zeit war es, es waren fünf Tage. Ich finde es ganz wichtig zu wissen,

00:25:21: wie diese fünf Tage zustande gekommen sind. Also was da reingespielt hat, dass es nur fünf Tage

00:25:30: waren, um diese Entscheidung treffen zu können. Und weil das, was ich jetzt so rausgehört habe

00:25:39: von den Personen, die euch begleitet haben, die Genetikerin, die Prenataldiagnostikerin,

00:25:43: da hatte ich jetzt von dir vom Hörn sagen, quasi das Gefühl, die hätten euch gerne länger Zeit

00:25:50: gegeben und haben euch dann auf hingewiesen, dass es dazu wahrscheinlich einen gesetzlichen Rahmen

00:25:57: gibt, der sich an der Schwangerschaftswoche orientiert. Weil wir sprechen ja jetzt dann von

00:26:05: der 21. und schon dann 22. Schwangerschaftswoche. Und ja, es ist ja nun mal nach deutschem Gesetz

00:26:14: auch so, dass ab der 23./24. Woche Kinder dann als Todgeburt eingeordnet werden. Das hat für die

00:26:28: Mutter verschiedene Folgen fürs Kind, aber auch für den Vater. Also alles, was da dieser

00:26:38: Schwangerschaftswoche liegt, bedeutet für die Mutter Mutterschutz. Das ist etwas Gutes. Es

00:26:45: bedeutet auch, dass das Kind ins Personenstandsregister eingetragen wird. Das ist auch etwas Gutes. Es

00:26:53: besteht dann einer Bestattungspflicht, nicht nur das Recht. Aber es heißt halt auch, dass die Ethik

00:27:00: Kommission, die aus verschiedenen medizinischen Disziplinen besteht, sich da halt mit einbringen

00:27:11: darf bzw. muss laut Gesetz und ihr nicht gänzlich freiseit in eurer Entscheidung. Und alles,

00:27:19: was davor ist, zum Beispiel jetzt in eurer Situation, 21./22. Woche, fallen die eben ja guten

00:27:29: Konsequenzen leider weg. Aber man hat zumindest als Paar dann noch die Freiheit für sich zu

00:27:38: entscheiden. Das heißt aber auch, wie eben als gute Sachen formuliert, dass du dann kein Anspruch

00:27:47: auf Mutterschutz hattest, dass das Paul nicht ins Personenstandsregister aufgenommen wurde. Ihr

00:27:54: somit einen Bestattungsrecht hattet aber keine Pflicht. Ja, und die Geburt dann, also eine Geburt,

00:28:07: die wie soll ich sagen auf natürlichem Wege zu dieser Woche stattfindet, ist nicht meldepflichtig.

00:28:17: Ja, weil wir dann noch von einer Fehlgeburt, also von einer Kleingeburt sprechen. Schwangerschaftsabbrüche

00:28:24: sind hingegen schon meldepflichtig, soweit ich auch weiß, unabhängig der Schwangerschaftswoche.

00:28:32: Ja, also es ist jetzt ein bisschen viel hin und her gesprungen so zwischen den Rahmen- und Ordnung-

00:28:39: und Richtlinien, die es so gibt, also für die, die zuhören. Ich hoffe ihr könnt noch ganz gut

00:28:44: folgen, aber es zeigt halt auch, wie komplex es ist und ja, in welcher Situation man dann als

00:28:53: Eltern doch ist, in der man sich bewegen, zurechtfinden muss und schauen muss, okay, was machen

00:28:59: wir jetzt? Weil ich gehe davon aus, dass ihr auch hättet sagen können, okay, dann entscheidet die

00:29:05: Ethik-Kommission halt mit, weil es könnte für uns, weil wir vielleicht für uns einfach nicht wissen,

00:29:10: wie wir uns entscheiden sollen und dann hättet ihr, denke ich, einfach noch Zeit

00:29:16: verstreichen lassen können und dann wäre, wäre, wäre, wäre dir automatisch in dieses

00:29:22: Szenario gekommen, dass die Ethik-Kommission Mitspracherecht hätte, ne? Auch das wäre ja ne

00:29:28: mögliche. Auch mit der Kreativität wäre es, ich glaube da ist das, du hattest gerade das Wort

00:29:33: frei benutzt und ich musste ein bisschen schmunzeln, ne? Frei ist man bis zu dieser Woche, ich weiß,

00:29:37: wie du es meinst, es fühlt sich natürlich überhaupt nicht frei an, weil du gerade in

00:29:41: der Situation gezwungen wirst, sozusagen, die du dir nie vorstellen kannst und die auch alles andere

00:29:48: als mit Wahlfreiheit, Entscheidungsfreiheit in uns zu tun hat und gleichzeitig so sind wir als die

00:29:55: beiden Menschen, die diese Entscheidung allein nicht zu treffen hatten, tatsächlich wir beide so,

00:30:01: dass wir uns nicht vorstellen konnten von der Entscheidung abhängig zu sein von anderen und

00:30:10: dementsprechend war uns, das war bewusst, was das für eine Zeitspanne ist und wir hätten ja auch

00:30:17: jederzeit sagen können, ne, doch nicht, wir hören auf, wir müssen noch mal überlegen und

00:30:23: gleichzeitig hat es uns in so eine ganz mini, mini, mini kleine Selbstwirksamkeit gebracht.

00:30:29: Das ist vielleicht das bessere Wort, Stadtfreiheit. Ja, sagen wir, es war so eine ganz bisschen

00:30:34: Entscheidungskompetenz, also ganz auch wirklich dem niedrigsten Level, was man sich vorstellen kann

00:30:41: als freier Mensch, aber es wäre nicht weggegangen, durch nichts, durch Augen zu, durch wir lassen

00:30:49: niemand anderen entscheiden, das was da war, unser Sohn ist tot krank, das konnten wir durch nichts

00:30:58: verändern, auch nicht durch abwarten. Und Lisa, ne, man hat jetzt ja rausgehört, dass ihr euch für

00:31:04: den Schwangerschaftsabbruch entschieden habt, beziehungsweise für das Beenden der Schwangerschaft

00:31:11: zum Wohle eures Kindes, weil ihr euch einfach nicht vorstellen konntet, ja, wenn Paul geboren

00:31:18: wird und das ja zu dem Zeitpunkt aufgrund der Diagnose auch nicht klar war, ob er lebend

00:31:27: geboren wird, ne? Wenn er lebend geboren worden wäre, dann hätte das auf jeden Fall eine sehr

00:31:38: große Herz-OP nach sich gezogen, was aber auch keine Heilung bedeutet hätte, sondern ein

00:31:47: therapeutisches Puzzleteilchen bedeutet hätte, aber es hätte keine Heilung bedeutet, sondern

00:31:56: die Trisomie 13, das war die Grunddiagnose und ich finde du hast vorhin zwei, zwei Wörter benutzt,

00:32:05: die ich mir auf jeden Fall merken möchte, lebend verkürzend oder lebensverhindern. Das sind zwei,

00:32:18: zwei Wörter, die diese Diagnose, glaube ich, in Gänze beschreiben und das eins von beiden

00:32:28: definitiv eintritt eine Lebensfähigkeit, aber leider nicht. Ja, genau und das hätten wir mit

00:32:40: nichts auf dieser Welt so gern wie das bewirkt hätten, hätten wir das bewirken können, ja.

00:32:45: Und ich glaube, also so krass diese Diagnose, die so mit 13 dann auch war, die ist einfach da und

00:32:55: da sind, also das macht uns, es hat nichts an Emotionalität und Verzweifung in der Situation

00:33:02: weggenommen, aber da sind wir beide auch so rational, dass wir wissen, die machen wir nicht weg,

00:33:07: die geht nicht weg durch gar nichts. Also was da ist, kann gemessen werden sozusagen, hat mein Mann

00:33:15: immer gesagt, es hört sich so platt an, aber so gern wir das geändert hätten, ging nicht und das

00:33:23: ist glaube ich das, was so einerseits so krass und erbarmungslos war in der Situation und auf der

00:33:30: anderen Seite war es so auch eine Art von Wirksamkeit, die uns dadurch gegeben wurde. Es gab eine

00:33:37: Diagnose, weil ich meine, wie viele Menschen müssen Entscheidungen treffen und haben vielleicht

00:33:42: nicht ein so klares Bild, das war uns bewusst, dass wir in dem Moment für uns, wie wir sind,

00:33:47: gute Voraussetzungen, es ist so schwierig in diesem Rahmen die richtigen Worte zu finden,

00:33:51: aber für uns in dieser Situation, das ist mir auch immer ganz wichtig zu betonen, dass niemand hat

00:33:56: die gleiche Situation, nie im Leben. Es gibt nie diese zwei gleichen Menschen, die diese Entscheidung

00:34:01: treffen müssen mit ihren Umgebungsfaktoren und mit dem, was da war, war das unsere Entscheidung

00:34:09: genau. Und wie hast du beziehungsweise habt ihr dann eurem Familien- und Freundeskreis eure

00:34:17: Entscheidung mitgeteilt und wie waren die Reaktionen? Erstmal glaube ich war, also ich

00:34:24: möchte jetzt nicht sagen, dass man live tickt,

00:34:26: Das kann ich nicht sagen, aber wir haben viel mitgeteilt, was wir gerade durchmachen, was

00:34:34: jetzt wieder für neue Erkenntnisse kommen, wie es uns damit geht, welche Gedanken da sind. Also das

00:34:39: wurde an die wichtigsten Personen, haben wir das quasi meistens per Nachricht, weil wir für

00:34:46: telefonieren einfach überhaupt keine Kraft hatten und es auch nichts zu sagen gab in dem Sinne.

00:34:51: So haben wir es vielen mitgeteilt und das war im Endeffekt für uns einfach nur die Menschen,

00:35:02: die uns unterstützen, die wissen Bescheid. Die haben sozusagen auch die Informationen und Hintergründe

00:35:09: zu unseren Gedanken und Sorgen und Ängsten und eigentlich gab es ausschließlich erstmal Reaktionen,

00:35:15: die vor allem von der eigenen Fassungslosigkeit der Menschen sozusagen mitgeprägt war, die mit uns

00:35:20: traurig waren, Hilfsangebote, was sie für uns gerade tun können, ob sie was tun können,

00:35:29: aber vor allem einfach mit traurig sein und es gab in keinem Fall und hätte ich auch nicht

00:35:37: anders erwartet, aber ich weiß natürlich so ein Thema bringt natürlich nochmal eine andere

00:35:42: Lebenssicht mit sich. Von niemanden haben wir irgendwas Negatives dazu gehört. Es ist einfach

00:35:48: keiner hätte sich das anmaßen wollen, über das, was wir zu entscheiden haben zu richten.

00:35:56: Das ist selten das. Auf jeden Fall. Ich glaube, wir haben da Glück gehabt, weil ich glaube,

00:36:06: das ist einfach so, wie es bei uns war, war es und das ist gut so. Ich glaube, ich hätte mich in dem

00:36:14: der Situation auch nicht damit konfrontieren lassen wollen, was andere jetzt darüber denken,

00:36:19: weil mein Credo dazu ist auch einfach immer nur sei froh, wenn du selbst nicht entscheiden musst,

00:36:23: weil das gilt bei so vielen Themen, aber gerade bei diesen ist das etwas, da würde ich mir nie

00:36:29: anmaßen zu urteilen und das wünsche ich mir auch sozusagen von meinen Mitmenschen und da war

00:36:35: wirklich für uns nur Anteilnahme da sein und gleichzeitig natürlich auch wahnsinnige Hilflosigkeit,

00:36:43: weil ich mein, da ist ein Baby, das irgendwie noch keiner kennt, das während Corona quasi in

00:36:50: mir heran wächst, das kaum einer gesehen hat. Ja, irgendwie freuen sich alle mit, aber es ist ja

00:36:55: nicht so nah dran gewesen, wie jetzt vielleicht auch in der ersten Schwangerschaft, die noch zu

00:37:01: in Anflussstrichen vor Corona-Zeiten war. War das eher, glaube ich, der schwierige Schritt zu verstehen,

00:37:09: vielleicht auch für Menschen, die jetzt zum Beispiel noch keine Kinder haben, wie ist das im

00:37:14: sechsten Monat, wenn dir dann einer sagt, ist das noch so klein, dass man sich eigentlich noch

00:37:20: nicht gefreut hat oder weiß derjenige, dass wir kurz vorher den zwei ja Kinderwagen gekauft haben?

00:37:25: Ich glaube, da bezog sich dann eher die Anteilnahme drauf.

00:37:31: Weil das ist ja ganz, ganz unterschiedlich in dieser Situation, wenn man, ich merke das

00:37:42: einfach in den Gesprächen mit den Frauen, es fällt schon schwer von der eigenen kleinen oder

00:37:48: stillen Geburt zu sprechen und wenn sich dem noch, ich mal das jetzt noch mal so als Bild,

00:37:56: der Nachsatz anschließt, ja, wir mussten entscheiden, welchen Weg wir gehen und das war

00:38:02: jetzt unsere Entscheidung, dass es dann, also dass das einem noch schwerer fällt, noch mehr Kraft

00:38:09: und vor allem auch Mut braucht, das zu teilen, weil das auch ein Thema ist, was, ja, wo man das

00:38:18: Gefühl hat, da hat in der Gesellschaft jeder eine Meinung dazu und oftmals sehr schnell ohne

00:38:25: tiefgründigeres Wissen und deswegen freut es mich sehr zu hören, dass euch das erspart

00:38:34: geblieben ist, dass ihr euch quasi rechtfertigen musstet und auf der anderen Seite, also dieses

00:38:43: Thema, dass man sich, dass man in die Situation kommen kann, sich dafür rechtfertigen zu müssen,

00:38:48: das ist das eine, was es aber auch manchmal noch gibt, ist, dass einem dann die Trauer um das Kind

00:38:56: abgesprochen wird, weil man hat es ja so entschieden und diese beiden Dinge, finde ich,

00:39:02: ist so das Schlimmste, was zu dem, was man eh schon durchmachen muss, on top passieren kann

00:39:10: und das klang jetzt so, als wenn euch das beides aus eurem engsten Familien- und Freundeskreis

00:39:16: nicht begegnet ist und somit auch erspart geblieben ist. Ja, ich glaube, ich spriege es einen wichtigen

00:39:22: Punkt an, ich glaube, was in dem Sinne dann aber trotzdem da war, ist sozusagen die Fassungslosigkeit,

00:39:30: dass uns das passiert ist, mit der wir natürlich alleine leben mussten, aber die auch alle anderen

00:39:34: in unserem Umfeld mit der die zu kämpfen hatten sozusagen und auf der anderen Seite natürlich

00:39:40: auch die rechtlich politische Situation mit diesem Thema so offen umgehen zu wollen, hat in mir,

00:39:49: aber auch bei vielen in unserem Umfeld auch eine Art Fassungslosigkeit, Wut erzeugt, die dann

00:39:56: vielleicht manchmal ein bisschen auch in Teilen diese Traurigkeit sozusagen überdeckt hat,

00:40:00: ist auch ein Schutz, weil, du hast vorhin ja auch gesagt, das zu diesem Punkt ist das juristisch eine

00:40:05: andere Situation, die aber auch zum Beispiel bedeutet hat, dass mein Mann überhaupt kein

00:40:11: Mitspracherecht hatte. Es war alles nur meine Entscheidung. Jedes solches Papier, was ich zu

00:40:18: unterschreiben hatte, war ausschließlich auf die Mutter. Es hat auch seinen Grund natürlich,

00:40:23: es gibt andere Situationen, von denen wir hier heute, Gott sei Dank, und ich in meinem Fall

00:40:27: nicht sprechen muss sozusagen. Es hat seinen Sinn, aber es war gleichzeitig auch wirklich

00:40:32: total schwierig. Das ist der eine Punkt, also rechtlich überhaupt nicht beteiligt sozusagen,

00:40:38: auf der anderen Seite, was uns beide sehr aufgerieben hat und mich ganz persönlich,

00:40:43: war dieses Wort stille Geburt, was natürlich total richtig ist für das, was passiert und was ich

00:40:49: auch erlebt habe oder wir. Und gleichzeitig bin ich diesen Gedanken bis zu der Geburt nicht los

00:40:54: geworden, wer ist denn hier still, weil ich habe versucht Informationen zu finden, sachliche

00:40:58: Informationen über dieses Thema, die du kaum finden kannst. Also es ist eine Straftat,

00:41:03: die entschuldigt wird. Und ich wollte keine Straftat begehen, wirklich nicht. Also das war

00:41:09: nie meine Absicht. Ich bin ein regeltreuer Mensch. So, mir ist halt was passiert, was mich in eine

00:41:14: Situation bringt, in der ich eine Entscheidung treffen darf auch. So, Gott sei Dank in diesem

00:41:20: Land. Und gleichzeitig wuchs da auch in mir dieser Wunsch, auf jeden Fall darüber zu sprechen.

00:41:27: Weil ich einfach gedacht habe, wer ist hier still? Ja, es ist das Kind, natürlich dafür gilt dieser

00:41:32: Begriff, aber ich kann nicht still sein, bei dem was mir passiert ist. Ich kann nicht mein Kind

00:41:38: verleugnen und auch nicht unser Schicksal, indem ich sage, wir hatten eine stille Geburt. Punkt.

00:41:43: Ich muss diesen Nachsatz, was du gerade gesagt hast, immer dazusehen, weil das so ist. Im Sinne

00:41:50: der Aufklärung. Ja, auch. Irgendwo Aufklärung, ich weiß nicht, ob es vielleicht auch ein bisschen,

00:41:57: ich brauche keine Anerkennung für das, was uns passiert ist. Aber es ist, es zeigt das Leid,

00:42:04: was uns auferlegt wurde. Und das kann ich durch das Weglassen, das halben Satz,

00:42:08: das nicht wegmachen. Also kann das jeder ruhig hören. Aber so bin ich oder so sind

00:42:13: wir als Person. Da sind wir natürlich auch auf Verwunderung gestoßen. Klar. Ja, aber das ist

00:42:19: halt was ganz Wichtiges, und deswegen sprechen wir halt hier auch so konkret und bewusst darüber,

00:42:26: weil es heil der Realität ist, wenn wir über Schwangerschaft, Kinderwunsch und

00:42:33: Geburt sprechen oder anders vom Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt. Ich habe jetzt

00:42:39: keine Zahlen konkret im Form einer Statistik im Kopf, aber dass die Situation, dass eine

00:42:47: renatale Diagnose gestellt wird, die die Eltern in eine Situation bringt, wie sie eurer jetzt

00:42:54: gerade beschreibt, auch deutlich häufiger Eintritt, als man das denkt. Ja, und deswegen ist es so

00:43:02: wichtig. Und ich bin da sehr dankbar für das du den Mut und die Kraft hast, hier jetzt auch so

00:43:08: offen darüber zu sprechen, dass andere Familien, die das hören, sich auch gesehen und gehört fühlen

00:43:15: und hoffentlich auch ein Stück weit bestärkt, wenn sie in der Situation gegebenenfalls selbst

00:43:22: waren oder vielleicht gerade genau in dieser Situation sind, dass ihnen diese Entscheidung

00:43:29: bevorsteht, dass sie jetzt gerade ihren Weg, ihre Orientierung finden müssen und da kann es halt

00:43:36: nur helfen, offen darüber zu reden und es nicht zu verschweigen. Und Lisa Paul wurde ja im September

00:43:47: 2020 dann geboren, das heißt in diesem Jahr hat er ja sein vierten Himmelsgeburtstag, wenn ich das

00:43:56: mal so sagen darf, wie hast du denn die letzten Jahre für dich und auch für euch als Paar und auch

00:44:02: als Familie erlebt? Also was hat euch geholfen mit der Situation umzugehen? Habt ihr Paul in

00:44:12: eure Familie integriert? Wie geht auch euer großer Sohn damit um? Wie antwortest du vielleicht auch

00:44:19: die Frage, auch auf die Frage, wie viele Kinder habt ihr? Es waren sehr viele Fragen, auf einmal

00:44:26: und sehr gute, wie ich finde, ich fange von hinten an, weil tatsächlich diese Antwort nach zu finden,

00:44:34: wie viele Kinder habe ich, die war gar nicht so schwer tatsächlich zu finden. Ich hatte eher andere

00:44:42: Probleme noch dazwischen, eben wie erzähle ich meinem Umfeld, was das mit mir gemacht hat, also

00:44:47: Umfeld heißt Arbeit, sage ich mal. Die Antwort auf, wie viele Kinder haben wir, antworten wir, ich

00:44:54: bericht jetzt von mir, ich habe vier Kinder und zwei davon leben. So, das ist tatsächlich wirklich

00:45:00: meine Antwort, weil das ist jetzt natürlich noch meine eigene Geschichte, ich hatte danach ja noch

00:45:04: eine Fehlgurt und die gehören zu uns, das war auch eine deiner Fragen, die gehören in unser Leben.

00:45:11: Ich würde sie jetzt nicht als Omnipräsent bezeichnen, aber sie sind so präsent, wie sie dürfen und wie

00:45:18: sie von uns allen vielen hier auch gewünscht präsent sind. Also wir haben das einzige, was wir

00:45:24: haben, zumindest von der Fehlgeburt, ist ein kleines Ultraschallbild, das hier hängt. Von Paul

00:45:30: haben wir uns auch entschieden, einen Ultraschallbild aufzuhängen und aus Respekt sage ich mal meiner

00:45:36: anderen Kinder gegenüber nicht das Bild von der Geburt, das haben wir, das gehört uns, das ist

00:45:40: unsere Erinnerung, die wir mit anderen Menschen geteilt haben, weil jetzt nicht hier aktiv

00:45:46: aufgehangen haben. Nicht, er sah ganz normal aus, das war auch noch das Verrückte daran, er sah

00:45:52: einfach ganz normal aus und wunderschön. Gleichzeitig haben wir das einfach für uns so beschlossen,

00:45:58: dass das deren Platz ist, die hängen im Flur, da sind sie da, da laufen wir auch vorbei, da liegen

00:46:05: die Schnuller von meinem zweiten vierten Kind, das heißt jeden Abend, wenn wir da die Schnuller

00:46:10: abholen, sagen wir auch den anderen gute Nacht und wenn es mal nicht so ist, dann ist es auch nicht

00:46:14: schlimm, so das ist einfach, das ergibt sich ganz bei uns ganz natürlich. Ich glaube der

00:46:20: Ehrlichkeit halber unserem großen Sohn, der ja wie gesagt, als es passiert ist zwei Jahre und

00:46:26: zwei Monate alt war, haben wir es nicht sofort so erzählt, muss ich ganz ehrlich sagen, weil das

00:46:33: haben ganz viele von uns verlangt, aber wir konnten es einfach nicht, weil wir wussten, er ist ein

00:46:38: sehr sehr sehr schlaues Kerlchen, er merkt, hier ist was los und das haben wir ihm auch gesagt,

00:46:42: dass wir mal vertraurig sind, dass was bei mir nicht okay war, was ist wieder, wird wieder gut

00:46:48: sozusagen, so haben wir ihn da mitgenommen. Wir brauchten Zeit, um auf seine Rückfragen

00:46:55: vorbereitet zu sein, weil er ist sehr schlau, er weiß sehr viel, er hat ganz ganz tolle Fragen zum

00:47:02: Tod, aber ich musste die erst beantworten können. Das heißt wir haben uns ein bisschen Zeit genommen

00:47:07: und haben ihm dann quasi nach der Fehlgeburt gesagt, das da fühlten wir uns bereiter irgendwie und

00:47:13: ja, wollten ihm einfach ehrlicher gegenüber sein, da war er zweieinhalb, wir konnten fast

00:47:19: vernünftige normale Gespräche mit ihm führen, genau und dann sind halt zu fragen da, wie kann

00:47:25: dein Herz falsch rum angeschlossen sein, wie macht man einen Herz okay? So verrückt es klingt,

00:47:31: es hat er uns gefragt, wir haben dann verschiedene Bücher uns auch einfach zum Thema besorgt,

00:47:37: die uns sehr geholfen haben, das Thema so ein bisschen abstrakter sozusagen in den Alltag zu bringen,

00:47:42: haben es aber ihm nie aufgezwungen, aber auch wenn er eine Frage hatte, nie gesagt, das will ich

00:47:50: jetzt nicht beantworten, weil wir das geschätzt haben, dass er da auch offen mit umgeht und unser

00:47:55: jetziger zweiter eben vierter Sohn, der weiß das auch, für ihn spielt es glaube ich natürlich

00:48:02: eine andere Rolle irgendwie, also er hat es ja nicht so mitbekommen, er ist einfach jetzt hier und

00:48:08: das ist auch gut so. Gleichzeitig beide haben einen Kuscheltier, die wir eigentlich für Paul

00:48:13: gekauft haben, ein großes, ein kleines Schweinchen haben die beiden, das war eigentlich für Paul gedacht,

00:48:19: das wollten wir jetzt aber auch nicht in der Kiste packen, sondern das darf hier mit uns zum

00:48:23: Spielen einfach ganz normal benutzt werden und genau so gehen wir damit um mit ihm und dann

00:48:31: hast du noch am Anfang noch eine Frage gefragt, die habe ich jetzt gerade vergessen. Ja, das ist

00:48:37: jetzt Paul ja sein vierten Himmelsgeburtstag hat und wir so auch mit der Zeit umgegangen seiten,

00:48:44: also zum Beispiel bekomme ich da auch ganz unterschiedliche Ansätze mit das Thema Himmelsgeburtstag

00:48:54: feiern oder nicht. Wie steht ihr dazu? Wir haben da gar nicht so ein Konzept sozusagen,

00:49:04: also es ist nicht jedes Jahr machen wir das so, da sind wir glaube ich als Familie sehr,

00:49:11: sehr flexibel. Das erste Jahr haben wir von unseren meinen Schwiegereltern die Chance bekommen,

00:49:17: dass wir ein Wochenende wegfahren. Das war schön, das brauchten wir auch, das war emotional doch

00:49:23: aufwühlender sozusagen als gedacht, weil eigentlich habe ich es nicht so mit diesen Daten irgendwie,

00:49:28: aber da habe ich schon gemerkt, da ist in mir und in uns viel los gewesen. Ich glaube den zweiten

00:49:35: Geburtstag, ich will jetzt nicht sagen der ist untergegangen ganz bestimmt nicht, weil da ist

00:49:42: nur so viel anderes gewesen gleichzeitig auch noch emotionales, dass mir das zu viel gewesen

00:49:48: wäre und den letzten Geburtstag haben wir hier tatsächlich mit Kerze auf den Tisch und wir

00:49:55: haben Kuchen gegessen. Aber also das war einfach so, ich weiß gar nicht ob mein großer das dann

00:50:01: sogar gesagt hat, ich hatte angesprochen heute ist Pauls Geburtstag und hat er gesagt dann brauchen

00:50:05: wir mal Kuchen und Kerze und dann haben wir einen Kuchen besorgt und Kerze drauf gemacht. Also es ist

00:50:10: so ganz organisch, also wir haben nicht diesen festen Platz, wir haben uns ja eben auch gegen eine

00:50:15: Bestattung, in dem Sinne eine einzelne Bestattung entschieden, weil das für uns als Paar wie wir

00:50:21: sind wieder da auch ganz individuell kein Ort ist den wir brauchten. Wir haben das hier,

00:50:27: er ist hier bei uns und das auch in dem Rahmen wie es schön sein kann einfach ist er hier und dementsprechend

00:50:38: sind wir dann nicht so an an feste Daten und Plätze und sowas für uns einfach gebunden sag ich mal.

00:50:44: Und dann hat es ja noch gefragt was uns in den Jahren dahin sozusagen auch geholfen hat und ich

00:50:50: glaube da ich bin ganz starker Gegner des Satzes, Zeit heilt alle wunden, weil das für meinen

00:50:56: Geschmack für mich überhaupt nicht stimmt. Ich glaube da muss in der Zeit schon eine Menge passieren,

00:51:01: natürlich verändert sich ganz ganz viel in diesen dreieinhalb Jahren, die es jetzt her ist,

00:51:05: mich zu sortieren, mit der auch die Art wie kommuniziere ich darüber war eben wirklich ein

00:51:11: ganz ganz wichtiger Schritt für mich. Ich glaube was für uns besonders einfach wahnsinnig

00:51:19: tragend war war, dass wir uns gegenseitig ganz ganz ganz viel Zeit gegeben haben, ganz viel

00:51:23: Zeit miteinander dafür uns genommen haben als Paar mit dieser Situation umzugehen und das

00:51:29: ist bis heute so, weil es natürlich unser Leben bis heute prägt, es hat nicht aufgehört, also

00:51:34: das ist, wir sind anders als davor Punkt und das ist auch okay. Nur das strahlt in so vielen Facetten

00:51:42: aus, die ein, die du dir da vielleicht oder die wir uns da noch gar nicht so bewusst gemacht haben.

00:51:47: Ganz akut hieß das ganz oft, Themen nachzugegeben was da ist, also einfach traurig sein wenn wir

00:51:55: traurig sind, auch genauso Himmel hoch, ja auch durch die Gegend zu hüpfen, weil wir einfach

00:52:02: schöne Tage haben und am nächsten Tag zu sagen mir ist mein ganzes Leben irgendwie gar nicht

00:52:07: mehr wichtig, ich misste einfach den kompletten Keller aus und schmeiß alles weg, so banal das

00:52:11: klingt, aber das hat uns total geholfen, wir für uns und ich persönlich, weil du das auch angesprochen

00:52:17: hast, ich habe mich sehr, sehr lange krankschreiben lassen, wirklich, also sehr, sehr lange ist jetzt

00:52:22: ein subjektiver Begriff für mich ausreichend Zeit, dass ich Zeit hatte, dahin zurückzukommen, wo ich

00:52:28: für mich sage, ich bin für eine Außenwelt stabil, ich bin für eine Arbeit wieder stabil, für Fragen,

00:52:35: für alles was da kommt in dieser Welt, die dann doch sehr unerbittlich ist, wenn man sagt, ich bin

00:52:40: wieder da. Absolut. All talk zu allem, ne? Ja, absolut. Rückkehr an den Arbeitsplatz ist auch so ein

00:52:48: ganz wichtiges Thema, was ich auch mit den Frauen und meinen Kosen bespreche, dass man das nicht

00:52:57: unterschätzen darf, weil wie du sagst, wenn man wieder da ist, ist man präsent, also präsent

00:53:04: im Sinne von, man ist wieder da und impliziert, es geht mir gut. Ja, genau. Und dafür ist es wichtig,

00:53:14: sich stabil zu fühlen und sich dessen auch bewusst zu sein, dass das von den anderen impliziert

00:53:22: wird, wenn man wieder da ist. Ich spreche gerne in Bildern, Daniela, tschuldigung. Ich habe mich

00:53:29: immer verglichen mit so einem Ei. Von außen siehst du nicht, ob es gekocht ist oder nicht. Die Schale

00:53:35: ist in dem Sinne sieht immer gleich aus, aber es gab Tage, wo ich mich so oder so fühlte,

00:53:40: also und ich glaube dem auch wirklich Raum zu geben und sich das auch einzugestehen, immer wieder

00:53:47: heute ist die Schale sehr, sehr brüchig. Da kann ich das gar nicht und immer wieder die Tage,

00:53:53: wo ich denke, das soll jetzt letzter Krankenschein und dann, nee, aber jetzt zerbricht sozusagen

00:53:59: gleich alles, weil irgendwie eine Sache gerade mich geklappt hat, weiß ich nicht, das Formular

00:54:04: wurde nicht hochgeladen im Internet und die Welt bricht zusammen. Okay, bin ich anscheinend noch

00:54:10: nicht bereit, weil, also, net, es sind ja auch unterschiedliche Anforderungsstufen, die man,

00:54:15: also die ich für mich, wir für uns erst mal erklimmen mussten sozusagen. Ja, und da,

00:54:20: da bin ich zu Hause, weil er auch einfach für mich die Zeit sich genommen hat, aber auch für

00:54:25: sich ganz bewusst, das fand ich höre ich immer wieder, dass das halt nicht normal ist, für uns

00:54:30: ist es so, wie es ist normal und diese Zeit zusammen war einfach super wichtig, wirklich.

00:54:37: Und Lisa, jetzt hast du ja eben auch selber gesagt, ne, Thema oder deine Antwort auf die Frage,

00:54:47: wie viele Kinder habt ihr, dass du sagst, ja, oder du sagst für dich, ich hab vier Kinder und zwei

00:54:54: davon leben und dein jüngstes Kind an der Hand ist ein Kind, was nach Paul geboren worden ist,

00:55:06: das heißt, da schließt sich das Thema Vollgeschwangerschaft dann auch an und was das auch

00:55:14: emotional mit einem macht und ja, ich freue mich sehr darüber, dass du bereit bist auch

00:55:21: darüber zu sprechen. Wir werden das in einer Extrafolge machen, weil ja, damit einfach jedes

00:55:29: Thema für sich stehen kann, jedes Thema seinen Raum bekommt und ja, die, die zuhören, ihr merkt

00:55:36: es auch, also, Lisa und ich, wir könnten, glaube ich, noch zwei weitere Stunden zu dem Thema sprechen,

00:55:43: weil es einfach so facettenreich ist, dich als Person, euch als Familie, euch als Paar geprägt

00:55:53: hat oder es bleibt einfach nicht aus, dass einen das prägt. Es ist ein sehr facettenreiches Thema,

00:56:00: emotional wie auch politisch, ja, haben wir jetzt ja heute auch öfter angesprochen,

00:56:07: aber ich denke mit allen Punkten, die wir heute so angesprochen haben,

00:56:12: ist für die, die zuhören, ein ganz gutes Bild entstanden, was ein Begegnen kann, wenn man vor

00:56:25: dieser Entscheidung steht und falls jetzt gerade jemand zuhört, der oder die viel mehr, also

00:56:35: meistens weiß ich, dass Frauen mehr zuhören als, als Väter, die jetzt gerade vor der

00:56:43: Entscheidung steht oder in der Situation ist, eine Entscheidung treffen zu müssen. Lisa,

00:56:48: was möchtest du aus deiner Erfahrung dieser Person gerne mitgeben oder was hätte dir geholfen,

00:56:57: wenn dir das jemand vorher gesagt hat oder vorher gesagt hätte oder was hat dir vielleicht auch

00:57:04: rückblickend geholfen, dann mit der Situation umgehen zu können? Ja, hast du, habt ihr auch als

00:57:12: die Zuhörer, die jetzt dabei sind, gehört, ich bin sehr vorsichtig mit so Ratschlägen, so macht

00:57:19: man es und dann ist es so, sondern es sind wirklich einfach für mich Wahrnehmungen aus meiner Reise

00:57:25: dadurch, sage ich mal, sowohl die Entscheidung zu treffen als auch damit zu leben irgendwie.

00:57:30: Und ich glaube, das aller, aller, aller Erste ist, ich möchte euch in dem Fall mein Mitgefühl

00:57:37: mitgeben. Das ist, glaube ich, das, was in der puren Verzweiflung oft bei den Menschen, die

00:57:45: davon betroffen sind, auch untergeht, mit euch selbst Mitgefühl zu haben, womit euch das Schicksal

00:57:51: konfrontiert hat. Und da erstmal ein ganz, ganz, ganz viele Ausrufe zeichender hinter. Weil das

00:57:57: ist etwas, das fühlt sich ungerecht an, das ist irgendwie falsch, das ist, kann man auch mit nichts

00:58:04: wegreden, also ganz, ganz viel Mitgefühl. Und ich glaube dann als zweiten Punkt, es ist schwer

00:58:11: Informationen zu finden zu diesem Tabu im Tabu, wie wir es ja auch mal genannt haben, Daniela. Es ist

00:58:20: nicht leicht, weil es dafür keine neutralen Informationen gibt und da ist, glaube ich, genau

00:58:24: das, das einerseits das Problem, die Herausforderung, aber auch die Chance, wenn ihr die Chance habt,

00:58:32: geeignete neutrale Stellen zu finden, nutzt die, aber macht euch auch immer wieder bewusst, es ist

00:58:41: nur eure Entscheidung. Was ich vorhin auch betont habe, nur diese Menschen in dieser Situation sind

00:58:48: in der vollen Gänze angeblich in der Lage, diese Entscheidung zu treffen, was ja auch schon sehr

00:58:54: in Frage zu stellen ist, in so einer Emotionalität. Aber da wirklich sich nicht beeinflussen zu lassen,

00:59:03: ist ganz schwer, aber auch doch so wichtig, finde ich, oder fanden wir für uns. Und was es dafür braucht,

00:59:10: aus unserer Sicht war einfach, das hört sich bei uns in der Geschichte natürlich überhaupt nicht so

00:59:16: an, aber ruhige Räume dafür. Egal wie kurz so ein Entscheidungszeitraum ist oder wie lang,

00:59:21: aber es braucht dezidierte Räume, in denen das einmal möglich ist, alle Emotionen rauszulassen,

00:59:29: die muss man sich manchmal schaffen. Also wir hatten dieses kleine, zweijährige, quirlige Kind ohne

00:59:34: Kita in der Corona-Zeit hier bei uns und da bist du nicht wütend überfordert, in dem Maße,

00:59:41: wie du es gerne sein möchtest, um überhaupt dahin zu kommen. Dafür waren für uns diese Räume,

00:59:45: glaube ich, wichtig. Dann ein ganz wichtiger Punkt auch beruflich, das sehen wir beide ähnlich,

00:59:55: Daniela. Lasst euch helfen. In der Entscheidung, in der Neutralität suchen, in dem, mit der

01:00:04: Entscheidung leben, wie geht es weiter? Das sind so viele Stufen, das ist ja nicht dieser eine Tag,

01:00:10: wo man auch einmal in die Richtung entscheidet, es geht dein Leben lang weiter, weil das bleibt

01:00:18: und es macht auch was mit einem selbst als Menschen und da nicht zu glauben, das Zeitaler

01:00:24: Wundenheit oder das vielleicht ausschließlich das Gespräch mit der besten Freundin, vielleicht

01:00:29: hilft. Das kann auch helfen, definitiv auf seine Weise, aber ich glaube auch, dass es ein wichtiger

01:00:34: Baustein ist, sich da einfach gut begleiten zu lassen und da weiß jeder, jede für sich selbst

01:00:40: auch, was das Beste ist. Und das glaube ich, der allerletzte Punkt auch noch nach Jahren ist traurig

01:00:47: sein erlaubt, es wütend sein erlaubt, es verzweifelt sein erlaubt und genauso ist am ersten Tag nach

01:00:53: einem Tod lachen erlaubt und ich glaube, das vergessen wir manchmal, das ist keine Phase,

01:00:59: wo irgendwas zu Ende ist und irgendwas Neues beginnt, sondern es ist ein immerwährender Prozess, der

01:01:05: sich verändert und seine Qualitäten von Gefühlen irgendwo auch ändert und erlaubt euch das auch

01:01:11: zehn Jahre später. Vielleicht hört es ja jemand, der das ja auch erlebt hat, aber wo es schon so

01:01:16: lange zurück liegt. Ich finde, für mich ist es dreieinhalb Jahre und ich wäre froh, wenn ich in

01:01:22: 30 Jahren immer noch darüber traurig bin und gleichzeitig gut weitergelebt habe.

01:01:26: Das ist ein schöner Schlusssatz für heute, Lisa, vielen, vielen Dank. Ja, also danke wirklich für

01:01:37: deine Offenheit, euren Weg mit uns zu teilen. Ich hoffe, wie gesagt, dass es Personen erreicht,

01:01:47: die aus Interesse zu hören, dass es Personen erreicht, die in einer ähnlichen Situation

01:01:52: sind und daraus Mut und Kraft und gegebenenfalls auch ein bisschen Orientierung schöpfen können

01:02:00: und ja, wie Lisa eben auch gesagt hat, erlaubt euch auch Hilfe anzunehmen auch danach. Begleitung

01:02:09: im Trauerprozess, lasst euch die Trauer nicht absprechen. Das Thema Rückbildung, also auch auf

01:02:16: der körperlichen Ebene, ja, weil wir haben heute ja primär über das Thema gesprochen oder die

01:02:25: Situation gesprochen, Entscheidungen treffen und ich sage mal umsetzen, ja, aber es geht danach

01:02:33: halt auch weiter und gerade nochmal an die Mütter gerichtet. Es hat eine Schwangerschaft stattgefunden

01:02:40: bis zur besagten Woche. Es hat eine Geburt stattgefunden, vaginal oder per Kaiserschnitt. Beides

01:02:51: sind Geburten, die ja beim Körper, also es sind beides Geburten und Geburten hinterlassen beim

01:02:59: Körper Schwuren und den Körper darf man dann da auch unterstützen, ja, in der Genesung, ja, ich

01:03:07: denke da jetzt nochmal an den Bauch, an den Beckenboden und sich da seinem Körper auch wieder

01:03:15: zu nähern und seinem Körper auch wohlwollend wieder gegenüberstehen zu wollen, kann dann halt auch

01:03:23: helfen auf seelischer Ebene. Deswegen danke Lisa, dass du es da auch nochmal angesprochen hast,

01:03:30: da sich selbst zu erlauben professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen und ja, damit würde ich

01:03:42: gerne vor heute unser Gespräch schließen. Also vielen vielen Dank Lisa, schön, dass du zu Gast

01:03:48: warst und wie gesagt, wir hören uns bald nochmal wieder dann zum Thema Vollgeschwangerschaft und

01:03:55: da wird es dann darum gehen, genau. Danke die Medanilla für das schöne Gespräch und bis dann.

01:04:01: Ja, mach's gut. Das war eine neue Folge von Plötzlich Sternmama, dein Podcast rund um die

01:04:09: kleine und stille Geburt in unserer Gesellschaft. Jeden zweiten Mittwoch gibt es eine neue Folge

01:04:15: mit vielen spannenden und wichtigen Themen. Wenn du in diesem Moment, wo du zuhörst, selbst

01:04:22: plötzlich Sternmama bist, möchte ich dich ermutigen, den Kontakt zu mir aufzunehmen. Du bist

01:04:27: nicht allein und ich gehe mit dir deinen Weg gern ein Stück gemeinsam. Auf meiner Website findest

01:04:33: du all meine Yoga-Große und auch Retweets vor und nach der Geburt. Ich begleite dich mit Postnataljuga

01:04:40: nach einer kleinen oder stillen Geburt und mit Pränataljuga in deiner Vollgeschwangerschaft.

01:04:45: Außerdem ist es mir wichtig, dass du die Möglichkeit hast, dich mit anderen Frauen in

01:04:50: deiner Situation auszutauschen. Wenn du heute aus Interesse zuhörst und eine Frau in deinem

01:04:57: sozialen Umfeld kennst, die Sternmama ist, möchte ich dich einladen, diesen Podcast mit dir zu teilen,

01:05:02: sodass sie vielleicht die Unterstützung findet, die sie jetzt gerade braucht. Weitere Infos unter

01:05:08: www.sternmamas.de und ich freue mich, wenn du bald wieder reinhörst.

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